Erdgasumstellung

Die Corona-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf alle privaten und beruflichen Bereiche. Davon sind wir als Netzbetreiber nicht ausgenommen. Durch entsprechende Maßnahmen tragen wir unseren Teil dazu bei, die Ausmaße der Epidemie zu begrenzen und gleichzeitig für eine sichere Versorgung aller Kunden zu sorgen.

Auch die Erdgasumstellung von L- auf H-Gas ist von diesen Auswirkungen betroffen. Der Prozess der Umstellung in Nordwest-Deutschland ist bereits bis zum Jahr 2030 auf Basis der prognostizierten Fördermenge durchgeplant. Nacheinander werden alle verbleibenden L-Gas-Gebiete auf H-Gas umgestellt. Wir als Netzbetreiber im Tecklenburger Land sind dabei nur ein kleiner Baustein in einem großen bundesweiten Umstellungsprozess, der uns durch die Bundesnetzagentur vorgegeben wird.

Im Rahmen der Umstellung muss jedes Gasgerät erhoben und angepasst werden. Der Zeitpunkt zur Anpassung richtet sich nach den technischen Anforderungen des Geräts. Sollten Geräte nicht angepasst werden, droht ein Geräteschaden und im schlimmsten Fall eine Gefahr für Leib und Leben.

Derzeit werden notwendige Anpassungsmaßnahmen an Gasgeräten vorgenommen. Dafür kommen die von uns beauftragten Umstellungsunternehmen mit einer Terminvereinbarung auf Sie zu. Wir befinden uns aktuell mit allen beteiligten Akteuren in intensiven Beratungen, insbesondere mit dem Gesundheitsamt, der Bundesnetzagentur, dem Bundeswirtschaftsministerium sowie den vorgelagerten (Fernleitungs-)Netzbetreibern, die für eine bundesweite Verteilung der Gasmengen sorgen. Wir bewerten die Situation tagesaktuell neu. Wichtig für Sie:

• Die notwendigen Arbeiten werden unter strengen hygienischen Maßstäben nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts ausgeführt.
• Der erforderliche Sicherheitsabstand von 1,5 Metern ist durch unsere Mitarbeiter während der Arbeiten gewährleistet. Bitte unterstützen auch Sie unsere Mitarbeiter dabei, dass der Mindestabstand eingehalten werden kann.
• Die beauftragten Mitarbeiter können die Arbeiten selbstständig vornehmen und benötigen in der Regel keine Unterstützung, so dass Sie sich während der Arbeiten nicht im Hausanschlussraum aufhalten müssen.
• Bitte achten auch Sie auf den Gesundheitsschutz der von uns beauftragten Mitarbeiter und informieren Sie uns, wenn von Ihrer Seite Gründe vorliegen (z.B. Quarantäne), die gegen einen Ortstermin sprechen. Die Kontaktdaten finden Sie in Ihrem persönlichen Terminanschreiben.

Sie können uns Ihre Zählerstände ganz einfach online mitteilen. Ihre Zugangsdaten zum Online-Portal finden Sie auf der Ablesekarte, die wir Ihnen zusenden. Alternativ haben Sie die Möglichkeit, Ihre Zählerstände auf der Ablesekarte zu vermerken und diese an uns zu schicken.

Weil sich mit der Erdgasumstellung die Gasqualität ändert, ist unmittelbar nach der Umstellung des Netzgebietes auf H-Gas eine Zwischenablesung Ihres Zählerstandes erforderlich.

Für die Anschlussnehmer in Hörstel und Ibbenbüren ändert sich mit der Umstellung von L- auf H-Gas zum 29.09.2020 die Gasqualität. Deshalb erfolgt dort die um Zuge der Marktraumumstellung erforderliche Zwischenablesung. Um die Anschlussnehmer in Mettingen, Recke, Hopsten, Westerkappeln und Teilen von Lotte noch bis zum zweiten Schalttermin am 09.11.2020 weiterhin mit L-Gas versorgen zu können, müssen wir für die Dauer von sechs Wochen unser Marktgebiet ändern. Damit verbunden sind zusätzliche interne Abrechnungsprozesse mit unseren Marktpartnern. Deshalb benötigen wir auch in diesem Gebiet eine Zwischenablesung zum 29.09.2020.

Nach der Erdgasumstellung in Mettingen, Recke, Hopsten, Westerkappeln und Teilen von Lotte zum 09.11.2020 brauchen Sie Ihre Zählerstände für die dann erforderliche Zwischenablesung nicht selbst abzulesen. Diese Daten erheben unsere Monteure im Zuge der Geräteanpassung zur Erdgasumstellung. 

Liegen uns keine aktuellen Zählerstände vor, nehmen wir eine Schätzung Ihrer Verbrauchsdaten vor.

Wenn Sie eine oder mehrere Gasanlagen im Zuge der Erdgasumstellung erneuern, können Sie gemäß § 19a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) unter bestimmten Voraussetzungen eine Kostenerstattung in Höhe von 100 Euro je Gerät beantragen.

Zusätzlich regelt die Gasgerätekostenerstattungsverordnung (GasGKErstV) für den Fall eines Geräteaustausches einen Anspruch auf Kostenerstattung. Dieser Anspruch ist an bestimmte Bedingungen gekoppelt und gilt ausschließlich für Heizgeräte.

Sollte Ihrem Vertragsinstallateur die Anpassung eines eigentlich nicht-anpassbaren Gerätes möglich sein, erstatten wir Ihnen die Kosten der Anpassung des Gasgerätes. Bitte beachten Sie dazu die nachstehenden Hinweise zur Kostenerstattung für Anpassungskosten und nutzen Sie das hinterlegte Formular.

Das Energiewirtschaftsgesetz (§19 a EnWG) sieht einen Erstattungsanspruch in Höhe von 100 Euro für jedes Neugerät unter diesen Voraussetzungen vor:

• Das Neugerät muss im Zuge der Marktraumumstellung nicht mehr technisch angepasst werden.
• Das Neugerät wird im Zeitraum von der Ankündigung der geplanten Gasumstellung bis zur eigentlichen Anpassung des bisherigen Altgerätes eingebaut.
• Ein Nachweis über die ordnungsgemäße Verwendung des Altgeräts und die Anschaffung des Neugeräts liegt vor.

Nachfolgend finden Sie den Antrag zur Kostenerstattung nach §19 a EnWG als ausfüllbares PDF. Bitte laden Sie den Antrag herunter, füllen ihn aus und senden diesen an die SWTE Netz GmbH & Co. KG, Zechenstraße 10, 49477 Ibbenbüren oder ganz bequem per E-Mail.

• Erstattungsantrag nach § 19 a EnWG und gemäß GasGKEstV

Im Nachgang zur Geräteerfassung wird Ihnen schriftlich mitgeteilt, wenn ihr Gasgerät technisch nicht anpassbar sein sollte. Dann haben Sie unter Umständen Anspruch auf eine zusätzliche Kostenerstattung. Den entsprechenden Antrag erhalten Sie mit dem Informationsschreiben. Folgende Voraussetzungen gelten für eine Kostenerstattung gemäß GasGKErstV:

• Es handelt sich um ein Heizgerät (keine Warmwasserbereiter oder Gasherde!)
• Das Gerät wurde als „nicht anpassbar" deklariert
• Die Installation des Neugerätes erfolgt im Zeitfenster nach der Feststellung „nicht anpassbar" und vor dem Umstellungstermin auf H-Gas
• Der Erstattungsbeitrag variiert je nach Alter des Altgerätes

WICHTIG: Die folgenden Hinweise sind nur für Kunden mit Gasgeräten relevant, die als nicht-anpassbar deklariert wurden.

In wenigen Ausnahmefällen ist es den beauftragten Umstellungsfirmen nicht möglich, ein Gasgerät technisch auf die Nutzung von H-Gas anzupassen. Die betroffenen Kunden bekommen in diesem Fall eine Benachrichtigung. Das Problem taucht zum Beispiel bei einigen älteren Geräten auf, wenn Ersatzteile nicht mehr lieferbar sind und/oder der Hersteller nicht mehr existiert.

Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, besteht jedoch die Möglichkeit, dass Ihr Vertragsinstallateur vor Ort eine Lösung für Sie bereithält. Fragen Sie Ihren Vertragsinstallateur nach einer Umstellmöglichkeit von L- auf H-Gas für Ihr Gasgerät. Die Mitarbeiter des Erdgasbüros beraten Sie und Ihren Installateur jederzeit gerne zum Prozess. Die Kosten der Anpassung eines Gasgerätes durch Ihnen Installateur werden Ihnen von der SWTE Netz GmbH & Co. KG natürlich erstattet. Bitte beachten Sie, dass ausschließlich die Kosten der Anpassung und keine weiteren Kosten, wie zum Beispiel Wartungskosten, erstattet werden können.

Nachfolgend finden Sie den entsprechenden Antrag.

• Antrag Erstattung von Anpassungskosten

Im Zuge der Erdgasumstellung wurden sämtliche Gasgeräte in Hörstel, Hopsten, Ibbenbüren, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln detailliert in einer Datenbank erfasst. Dazu haben die vom Netzbetreiber beauftragten Monteure sämtliche Haushalte mit einem Gasgerät aufgesucht und vor Ort Informationen ermittelt wie beispielsweise Gerätehersteller, Gerätetyp und CE-Kennzeichnung. Sind die Geräte erfasst, bestellen wir sämtliche für die Anpassung erforderlichen Ersatzteile beim Hersteller. Sie brauchen nichts weiter zu veranlassen.

Im Zuge der Geräteanpassung werden alle erfassten Gasgeräte im Tecklenburger Land physikalisch für die Verwendung der neuen Gas-Sorte angepasst. Denn nur so können Ihre Geräte das H-Gas sicher und effizient verbrennen. Diese Geräteanpassung umfasst in der Regel den Austausch einiger Teile wie zum Beispiel der Gas-Düse. Wichtig: Sie brauchen sich um nichts zu kümmern! Der von uns beauftragte Monteur wird die passenden Ersatzteile mitbringen und fachmännisch einbauen. Wir achten auf hohe Qualitätsstandards und arbeiten ausschließlich mit speziell für diese Arbeiten geschulten Fachleuten zusammen.

Viele moderne Brennwertgeräte sind selbstanpassend, auch selbstadaptierend oder gasadaptiv genannt. Diese Geräte passen sich selbstständig an die neue Gasqualität an. Die von uns beauftragten Monteure müssen nur einen kleinen Teil der selbstadaptierenden Geräte nach der Gasumstellung nochmals kontrollieren. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, werden Sie vorab von uns schriftlich informiert. Bei der Mehrzahl der Kunden mit selbstadaptierenden Geräten ist nach der Umstellung der Gasqualität kein weiterer Besuch durch unsere Monteure notwendig. Sollte es bei diesen Geräten zu Störungen kommen, wenden Sie sich bitte an Ihren Installateur, damit dieser prüfen kann, warum sich das Gerät nicht selbstständig angepasst hat.

Zur Qualitätssicherung lassen wir stichprobenartig überprüfen, ob die Erhebung und die Anpassung fachgerecht durchgeführt wurden. Deshalb kann es sein, dass Sie zusätzlich Besuch von einem Mitarbeiter der Qualitätskontrolle bekommen. Auch in diesem Fall werden Sie vorab schriftlich informiert.

Auf Sie als Eigentümer der Erdgasgeräte kommen in der Regel keine Kosten zu. Die Erhebung und Anpassung der Gasgeräte sind für Sie kostenlos. Ausgenommen sind etwaige Gerätewartungen oder Reparaturen. Nur in wenigen Ausnahmefällen können Gasgeräte nicht mehr an die neue Gas-Sorte angepasst werden. Dies betrifft vor allem Gasgeräte, die älter als 30 Jahre sind und für die keine Ersatzteile mehr geliefert werden können. In diesem Fall werden Sie von uns rechtzeitig informiert.

Die Geräteerhebung und die Anpassung erfolgen im Auftrag des derzeitigen Netzbetreibers. Seit dem 1. Januar 2020 ist die SWTE Netz GmbH & Co. KG als Netzbetreiber für das Verfahren zur Erdgasumstellung in allen sieben Stadtwerke-Kommunen verantwortlich. Für Sie als Bürger im Versorgungsgebiet ändert sich dadurch nichts. Denn auch die SWTE Netz GmbH & Co. KG arbeitet bei der Umsetzung der Erdgasumstellung mit den gleichen Fachunternehmen zusammen wie die bisherigen Netzbetreiber. Als Anschlussnehmer brauchen Sie im Zuge der Erdgasumstellung nichts zu veranlassen. Sie werden von den beauftragten Fachunternehmen angeschrieben und über alle erforderlichen Schritte rechtzeitig informiert.

Bei der Geräteerhebung und technischen Anpassung arbeiten wir ausschließlich mit zertifizierten Partnerunternehmen zusammen. Zum Einsatz kommen die ESK GmbH mit ihrem Partner Gatter 3 Technik GmbH sowie Enermess (Energie Mess- und Servicedienste GmbH).

Die Monteure können sich mit einem Lichtbildausweis des Netzbetreibers SWTE Netz ausweisen. Im Vorfeld eines jeden Besuchs erhalten Sie ein persönliches Informationsschreiben mit Ihrem ganz persönlichen Erkennungsmerkmal. Dieses sollten Sie beim Eintreffen des Monteurs unmittelbar an der Haustür überprüfen! Im Zweifel können Sie sich durch einen Anruf bei der Hotline vergewissern, ob der Monteur im Auftrag des Netzbetreibers unterwegs ist.

Für Ibbenbüren und Hörstel: 0800 7777 645,

für Hopsten, Lotte, Mettingen, Recke und Westerkappeln: 0800 6646 9070.

Auch als Mieter können Sie von der Erdgasumstellung betroffen sein. Das ist der Fall, wenn Sie Zugang zur Erdgasheizung oder anderen mit Erdgas betriebenen Geräten haben und wenn Ihr Vermieter Sie bittet, einem Monteur Zutritt zu gewähren. Natürlich sind Sie auch betroffen, wenn Sie in Ihrem Haushalt erdgasbetriebene Geräte, zum Beispiel Gasherde oder Warmwasserbereiter, nutzen.

H-Gas kostet das gleich wie L-Gas. Abrechnungsrelevant bleiben die verbrauchten Kilowattstunden und nicht die gezählten Kubikmeter. Die Kilowattstunden berechnen sich aus Kubikmeter X Brennwert.

Ausführliche Informationen rund um die Umstellung von L- auf H-Gas finden Sie auch auf der Internetseite der Bundesnetzagentur.